... machen sich auch in 2019 deutsche Paddler auf den Weg in den hohen Norden Kanadas.
In diesem Jahr ist es zum einen das Team "Spreegurken" um Mandy, Mendy, Judith, Achim, Axel und Ronny in der "Voyageur-Klasse" sowie Mirko in der Klasse "Solo-Kajak". Das Feld der deutschen Teilnehmer wird durch vier weitere Teams in Solo- und Tandem-Klassen komplettiert. Darunter "alte Bekannte" wie Miriam und Horst, die wir als freiwillige Helfer in 2017 kennen gelernt haben und Bernd (jetzt mit Frau Gudrun unterwegs) und Wolfram, die damals auch Rennteilnehmer in ihren Solo-Kajaks waren. Erstmals am Start sind die "Green Bommels" Sven und Ronny aus Dresden und Team "Luna" mit Oliver und Lucas, ein Zweiergespann bestehend aus Vater und Sohn. Nachdem alle regelmäßig bei Wind und Wetter trainiert, ihre Ausdauer, Kraft und Fitness gestählt und die Ausrüstung komplettiert hatten, hieß es Ende Juni "ready for take off" nach Kanada.
In Kanada bedeuten die Tage vor dem Quest alles andere als Erholung, obwohl diese eigentlich bitter nötig wäre vor der 715 km langen Herausforderung. Die Tage sind jedoch gefüllt mit Trainings auf dem Swatka Lake, um die Boote kennen zu lernen, Schwachstellen an ihnen festzustellen und diese noch vor dem Rennen zu beseitigen. Nicht zu vergessen ist aber auch ein Training auf dem Yukon, der mit seiner starken Strömung nicht mit der heimischen Spree zu vergleichen ist. Dazu kommen noch diverse Pflichttermine wie zb. dem zweifachen Ausrüstungscheck und dem Briefing der Rennteilnehmer. Das alles haben unsere Starter auch in diesem Jahr absolviert. Gespannt halten sie die Startunterlagen in den Händen. Jetzt ist noch einmal Zeit für ein üppiges Abendessen, einen guten Wein oder ein kühles Bier sowie ausreichend Schlaf. Am nächsten Tag, dem 26.06.2019 ertönt um 12:00 Uhr dann das Startsignal für den 21. YRQ. Nun wird sich zeigen, ob alle gut vorbereitet und fit sind. Die erste reguläre Pause wartet in 300 km Entfernung in Carmacks. Hierher zeiht nun auf dem Landweg die Karawane der Organisatoren und freiwilligen Helfer, der in diesem Jahr ebenfalls ein paar Deutsche angehören. Es sind Mirkos Eltern sowie Manuela und Luca, die die Organisation und den Ablauf des Rennens aus der Helfer-Perspektive erleben wollen.
In Carmacks wird das erste Team bereits am frühen Morgen des 27.06. erwartet. Um 08:12 Uhr traf Team "wepaddletogether" ein und ihnen wurde unter dem Beifall der Anwesenden aus dem Tandem-Kanu geholfen. Nach und nach bis in die späten Abendstunden folgen auch die anderen Teams. Mirko traf um 13:21 Uhr, die Spreegurken um 20:18 Uhr ein. Genau zu der Zeit hatte Mirko seinen Pflichtstopp nach 7 Stunden beendet und ging auf die restlichen 400 km. So waren die Helfer rund um die Uhr mit ankommenden und bereits wieder abfahrenden Teams beschäftigt. Mitunter ein Knochenjob, denn die Boote waren voll beladen und mussten zum Teil aus dem Wasser gehoben und an Land abgelegt werden. Bereits auf der ersten Hälfte des Rennens wurde den Teilnehmern einiges abverlangt wie zu erfahren war. Auf dem 50 km langen Lake Laberge erwischte die Paddler ein Gewitter mit Regen, Sturm, Hagel und Wellen. Das kostete Kraft und forderte einen starken Willen. Leider mussten aufgrund dieser Umstände einige Teams bereits am See, weitere dann in Carmacks aufgeben. In Summe eine Negativ-Rekordzahl von 27 Teams. Zu viel Kraft war verbraucht, die eigentlich für den Rest der Strecke nötig gewesen wäre. Aber: es gehört an dieser Stelle mehr Stärke dazu, diese Entscheidung zu treffen, als das Rennen bis zum Schluss durchzuhalten. Nicht weiter fahren konnten Miriam und Horst, Wolfram sowie Oliver und Lucas.
Unsere Spreegurken machten sich dann nach einer aufregenden nächtlichen Suche nach ihrem GPS-Gerät mit etwas Verspätung morgens um 04:00 Uhr auf den Weg Richtung Dawson City.
Hier empfingen wir am Samstag früh um 06:19 Uhr nach 56 Stunden und 19 Minuten Mirko und um 19:39 Uhr nach 69 Stunden und 39 Minuten die Spreegurken. Im großen und ganzen waren alle wohlauf und einfach nur froh es geschafft zu haben.